Ein 40 Jahre altes Projekt ist nicht zukunftsgerichtet!

In mehreren Zeitungsartikeln und Leserbriefen wurde jüngst die Entlastungswirkung einer Umfahrung Uznach sowie deren Tauglichkeit für zukünftige Generationen diskutiert. Beim Anteil am Durchgangsverkehr durch Uznach gehen die Meinungen von Gegnern und Befürwortern der Umfahrung auseinander. 2017 wurden Verkehrszählungen durchgeführt. Die Interpretation der Zahlen ist aber mit Fehlern behaftet. Erstens erfolgten die Zählungen lediglich in der Abendspitzenstunde zwischen 17 und 18 Uhr, in welcher per se der höchste Anteil an Durchgangsverkehr (Arbeitspendler/innen) zu erwarten ist. Zweitens erreichten auch zu dieser Zeit alle Ein- und Ausfallstrassen zusammen weniger als 50% an Durchgangsverkehr! Und drittens spielt sich ein wesentlicher Anteil an Verkehr innerhalb der Grenzen von Uznach ab, welcher bei der Zählung nicht berücksichtigt wurde. Über den gesamten Tag hinweg wäre deshalb der Entlastungseffekt durch die Umfahrung auf den Strassen von Uznach realistisch betrachtet eher bei nur 30-40%.

Das Projekt ist zudem nicht in den letzten 10 Jahren (was auch schon ein langer Zeitraum ist…) entstanden, sondern ist noch viel älter! Bald schon zwei Generationen zurück wurde genau dieselbe Linienführung als Süd-Umfahrung in der Zeitungsausgabe des St.Galler Volksblatts vom 30. April 1982 (!) diskutiert. 40 Jahre später sind wir also nicht schlauer geworden und glauben immer noch, dass diese Umfahrung ein Projekt ist, das auch unsere Enkel noch sinnvoll finden werden? Sind Sie davon überzeugt? Unsere Kinder und Enkel werden mit Geld, Land- und Wasserressourcen, Natur und Umwelt etc. bestimmt sorgsamer umgehen als wir in den letzten 50 Jahren. Wenn es keine Alternativen gäbe, als mit Umfahrungsstrassen noch mehr Land und Naherholungszonen zu zerstören und weiteren Verkehr zu generieren, wäre das tatsächlich eine Bankrotterklärung!