2011 wurde ein politischer Vor-Entscheid getroffen: Uznach soll grossräumig umfahren werden. Viele Leute haben in den letzten 10 Jahren immer wieder Anlauf genommen, um mit Gemeinde oder Kanton über alternative Lösungsansätze zu diskutieren.
Sie alle sind überzeugt, dass es für den Verkehr in Uznach bessere Lösungen braucht. Leider war die Türe für ernsthafte Diskussionen schon das ganze Jahrzehnt geschlossen. Und dies, obwohl die fachliche Beurteilung beim Start des Projekts nur knapp genügend war.
«Diese Umfahrung ist nicht das gelbe vom Ei», wurde z.B. ein ehemaliger Gemeindepräsident im Linthgebiet in der Zeitung zitiert. Oder ein kantonaler Fachplaner gab dem Projekt zu Beginn sehr wenig Chancen, weil es aus seiner Sicht klar wichtigere und nützlichere Strassenbauprojekte im Kanton gab. Ein Entscheidungsträger aus Uznach wollte einmal damit überzeugen, dass es doch toll sein würde, weil das Städtchen Uznach mit der Umfahrung dann geschlossen sei für den Verkehr. Heute wissen alle, dass dies schon lange nicht mehr so ist.
Mit einer schlechten Ausgangslage lässt sich leider auch in 10 Jahren Planung kein gutes Projekt erreichen.
Mit dieser Umfahrung will man uns Uznerinnen und Uznern ein Projekt verkaufen, das vor allem den umliegenden Gemeinden etwas bringt. Also vor allem den Autofahrerinnen und Autofahrern, die so schnell wie möglich durch Uznach resp. an Uznach vorbeifahren wollen.
Für uns Uznerinnen und Uzner bringt die Umfahrung aber viele Nachteile. Zum Beispiel kostet sie uns eine Menge:
- wir zahlen einen Beitrag an das Umfahrungsprojekt;
- wir zahlen die nötigen flankierenden Massnahmen in Uznach, damit überhaupt ein paar Autos weniger durch das Städtli fahren werden;
- wir geben schon seit Jahren viel Geld für Planungen aus;
- wir erhalten mit der Ricken-, der Gaster- und der Zürcherstrasse ein paar neue Gemeindestrassen. In Zukunft sind wir dann als Gemeinde für die Kosten von Strassenunterhalt (Reinigung, Schneeräumung), Reparaturen und Erneuerungen zuständig.
Wir reden bei all diesen Kosten von insgesamt mehreren Millionen Franken oder geschätzt rund zehn Steuerprozenten, welche das Projekt für uns Uznerinnen und Uzner kosten wird.
Es gibt aber noch weitere Nachteile für Uznach: Es bleibt viel Verkehr und Stau im Zentrum, es wird viel Kulturland zubetoniert und unsere Naherholungszonen werden abgewertet. Eins ist also klar: Die anderen profitieren und wir Uznerinnen und Uzner zahlen dafür auf allen Ebenen und für immer!
Ich hoffe, dass der Gemeinderat in Zusammenhang mit dem Projekt der Umfahrung Uznach nicht nur Schönfärberei betreiben wird wie z.B. im Sinne von «das Städtli wird dann zu einer riesigen Garten-Beiz» oder Panik macht wie zum Beispiel mit «das ist nun die letzte Möglichkeit, irgendetwas in Uznach zu verbessern.»
Ich erwarte vom Gemeinderat sachliche Information und dass er auch die vielen Nachteile benennt und aufzeigt. Nur so ist eine gute Meinungsbildung möglich und alle Uznerinnen und Uzner können am Schluss einen überzeugten Entscheid fällen.
Unterschrieben Sie nach den Sommerferien für das Referendum und sorgen Sie so dafür, dass wir Uznerinnen und Uzner als Meist-Betroffene im November dieses Jahres, das erste Mal seit über 10 Jahren, wirklich unsere Meinung zu diesem Projekt sagen dürfen.
Statement von Roger Zahner anlässlich der Bürgerversammlung in Uznach vom 29. April 2024.