Ortsparteien lehnen Umfahrungsstrasse ab

Die Mehrheit der Uzner Ortsparteien empfiehlt, die Umfahrungsstrasse A15 -Gaster abzulehnen. Die Hauptgründe, ein Nein in die Urne zu legen, sind die enormen Nachteile, die Uznach durch dieses Grossprojekt erhalten würde. Einen echten Profit haben die umliegenden Gemeinden von dieser Grossumfahrung. Uznach bleibt auf den Nachteilen sitzen.

Bereits 2011 haben die Fachleute des Kantons das vorliegende Projekt negativ und als nicht zweckmässig beurteilt. Deshalb wurde es nicht zur Realisierung empfohlen. Trotzdem haben es die Politiker weiterverfolgt, ohne die enormen Nachteile für Uznach zu berücksichtigen. Auch durch die jahrelange Planung ist das Projekt nicht besser geworden. So werden beispielsweise trotz der Grossumfahrung weiterhin Tausende von Autos durch das Städtli fahren, so dass die Lärmgrenzwerte gemäss Kanton im Städtli überschritten werden. Das Zentrum von Uznach erhält keine echte Aufwertung.
Im Westen, Süden und Osten, direkt vor der Haustüre werden schönste Naherholungsgebiete, wie z.B. das Dämmli, massiv mit Lärm beeinträchtigt und dadurch zerstört. Unzählige Menschen sind in ihrer Freizeit auf diesen Spazier- und Velowegen unterwegs, wo sie sich in nächster Nähe erholen und entspannen können. Mit Erholung wäre es wegen der Lärmbelastung durch die Strasse vorbei.

Uznach braucht eine Verkehrslösung und diese gibt es. Verschiedene vorliegende Tunnellösungen, wie beispielsweise der Zentrumstunnel Plus oder der Tunnel Plan B, wurden von erfahrenen Bauingenieuren entworfen und können umgesetzt werden, ohne dass massive Nachteile für Uznach resultieren und ohne dass die Umgebung von Uznach zerstört wird.

Denken wir an die Zukunft unserer Kinder und lehnen diese nicht zeitgemässe Lösung entschieden ab. Nein am 24. November.

«Das Naherholungsgebiet und Kulturland zubetonieren zur Sicherheit der Schulkinder?» Wie klingt denn das?

Inzwischen ziehen A 15-Gaster (RSV) Befürworter mit grossen Kampagne-Plakaten und einem Leserbrief eines ehemals engagierten Schulpräsidenten just auf Schulbeginn ein verstaubtes Argument aus der Schublade mit Angstmacherei:
Sozusagen: Wir brauchen eine Umfahrungsstrasse, um Schulkindern, die zu den schwächsten Verkehrsteilnehmenden gehören, mehr Sicherheit zu bieten. Die Situation heute habe sich massiv verschlechtert.

Hinzu kommt die Behauptung, die Uzner Bevölkerung gewinne mit der A 15-Gaster an Lebensqualität. – Vielen Dank für diese billig hinüber gebrachte Täuschung. Wer’s glaubt und unterstützt, wird schon bald den eigenen Nachkommen diese unbezahlbare Hypothek des geraubten Naherholungs- und Kulturlands als groben Raumplanungsfehler weitergeben müssen. Uznach muss Sorge tragen zu den Landreserven. Das ist auch als regionaler Verkehrsknotenpunkt mit geschickter Planung möglich. Uns das Naherholungsgebiet im Riet, Grynau, Allmeind zu rauben, ist kein Gewinn von mehr Lebensqualität, den «Schwarzen Peter» weiterzuschieben keine intelligente Lösung, um vermeintlich Sicherheit und Lebensqualität zu schaffen. Klingt jedoch täuschend gut!

Die Menschheit entwickelt sich weiter, macht neue Erkenntnisse durch Erleben, Erforschen, Facts bündeln und hat heute andere Möglichkeiten, Lebensqualität für alle Generationen am Wohnort selbst zu schaffen.

Flankierende Massnahmen gab es zu meiner Schulzeit schon mit dem in jene Zeit passenden Verkehrslotsendienst und; wenn die Barriere zu war, hatten wir Kinder im Städtchen vor 50 Jahren schon ein Stück Freiheit hinzugewonnen. Heute gibt es Alternativen. Hätten wir damals schon Ersatz-Strassen gebaut (apropos nie angepasstes Strassennetz!), wäre das Uzner knappe Naherholungsgebiet heute schon zubetoniert.

Kinder brauchen Unterstützung durch die Vermittlung von pädagogisch wertvollem Wissen, Vorleben von reflektierten Erfahrungen! Deshalb ergänzt die Verkehrspolizei mit Lehrpersonen einen wichtigen Teil von Sicherheit im Unterricht in Zusammenarbeit mit Beteiligten. Also bitte! Keine Angstmacherei für sonst schon besorgte Eltern!

Deshalb: Ein Nein am 24. November zu Gunsten von weiterentwickelten Ideen. Es lohnt sich, neu zu projektieren, auf Feld 1 zurück!

Helen Eichmann aus Uznach

Der Rotfarbtunnel als Sumpftunnel

Liebe Uznerinnen und Uzner

Anschluss Grynau und Benknerstrasse
Vom Linthpark soll die neue Umfahrungsstrasse quer durch das Wiesenland zur Grynaustrasse geführt werden. Da die weiterführende Umfahrung rund um das Industriegebiet Burgerriet schon vom eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) kritisiert und gekippt wurde, hat man sich für die noch schlechtere Variante über die Benknerstrasse entschieden. Der Verkehr soll über eine Stauspur entlang des Fest- und Fussballplatzes vor der Einfahrt ins Städtchen Uznach abgehalten werden. Auf der jetzt schon sehr engen Benknerstrasse, soll nun eine dreispurige Strasse entstehen, nur damit man diese dann temporär für zwei Stunden im Tag zu einem Warteplatz umgestalten werden kann. Dafür soll ein grosser Teil des Fest-Platzes geopfert werden, der Veloweg wird aufgehoben und auch eine Bauma Allee soll weichen. Ich bezweifle stark, dass die flankierenden Massnahmen wie z.B. Tempo 30 im Städtchen, und die Umfahrungstrasse den Verkehr im Städtchen soweit zurückgehen lassen, damit das Städtchen wieder zu leben erwacht. Auch wenn nur noch 40% vom heutigen Verkehr durch das Städtchen fahren, so ist das Städtchen Uznach weiterhin kein Ort wo man sich treffen kann. Ebenso hat das Gewerbe von dieser Umfahrung keinen Nutzen oder gar einen Gewinn.

Rotfarbtunnel – Sumpftunnel
Der östliche Teil der Umfahrungsstrasse A15 ist wohl das schlechteste Bauwerk der gesamten Umfahrung. Hier plant man von der Benknerstrasse abzuweichen  und anschliessend eine Verbindung mit einem Tunnel bis zur Gasterstrasse zu erstellen. In diesem Riet-Gebiet haben wir einen massiv schlechten Boden um überhaupt irgendwelche Bauten zu erstellen. Ab 1-2m unter der Oberfläche befindet sich der Grundwasserspiegel des Riets. Anschliessend kommt bis auf einer Tiefe von 80m nur Schlamm und Wasser, bis zum standfesten Grund. Geplant ist ein einröhriger Tunnel, welcher einen Aushub von ca. 25m Breite und 15m Tiefe erfordert. Dieser Tunnel würde eine gigantische Baustelle geben und ist eine massiv hohe technische Herausforderung. Da das eine Tunnelportal direkt neben dem Steinenbach zu stehen kommt, ist auch der Hochwasserschutz ein grossen Thema. Bricht der Steinenbach aus seinem Flussbett aus, was immer mal wieder vorkommt, so steht das Tunnelportal mitten im Überschwemmungsgebiet. Das Portal muss daher erhöht angelegt werden, damit eine Überflutung des Tunnels verhindert werden kann. Die gesamte Strasse zwischen der Benknerstrasse und Bahnlinie kommt somit auf einen Damm. Uznach baut sich mit dieser Umfahrung eine Mauer um das Siedlungsgebiet, welche kaum zu überwinden ist.

Auch hier stellt sich wieder die Frage: Möchte die Bevölkerung von Uznach diese Umfahrung wirklich? Möchte man 400 Mio. bis 500 Mio. Steuergelder ausgeben, nur um eine Strasse zu bauen, welche es nicht braucht?  Möchte man einen Strassenriegel rund um Uznach bauen, sodass der Zugang zum Naherholungsgebiet kaum mehr möglich ist? Möchte man so viel Wiesenland dafür opfern, dass der Verkehr weiterhin durch das Städtchen strömt und das Zentrum von Uznach weiterhin vom Verkehr drangsalieret wird?

Ich bin der Meinung, dass dieser massive Eingriff in die Umgebung nicht notwendig ist und es bessere Lösungen geben muss. Daher ein klares Nein zur Umfahrung A15.
Erwin Elsener

Bestimmt von fremden Vögten

Die Befürworter/innen der Umfahrungsstrasse Uznach haben ihre Abstimmungskampagne lanciert. Es scheint, als würden sie langsam nervös, weil die massiven Nachteile für Uznach immer mehr zu Tage treten. Bei weitem mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder wohnt in den umliegenden Gemeinden. Wollen wir uns von der Region sagen lassen, was wir tun sollen?
Wollen wir uns fremd bestimmen lassen?
Die umliegenden Gemeinden werden Uznach schneller umfahren können. Uznach selber aber bleibt auf einschneidenden Nachteilen sitzen. Das Städtli bekommt zwar eine Verkehrsentlastung, aber es fahren immer noch Tausende von Autos hindurch. Lädt Sie dann das Städtli zum Flanieren und Verweilen ein? Nein. Die Zürcherstrasse und die Rickenstrasse bekommen zwar eine Entlastung, aber der Verkehr verschwindet nicht, sondern wird auf das gesamte Gemeindegebiet verteilt. Diese Wohngebiete erhalten mehr Lärm und Belastung: Remigihof, Hirschwiese, Speerstrasse, Eschwerwiese, Grynaustrasse, Benknerstrasse, Weinberg, Lindenstrasse, Rotfarb, Dattikon, Hegner. Wollen wir das? Nein.
Es braucht eine Lösung für Uznach. Und diese gibt es. Zum Beispiel den Doppelspurkreisel oder eine Zentrumsuntertunnelung.
Cornelia Meier

Für zukünftige Generationen planen

Die Umfahrungsstrasse ist ein Generationenprojekt. Was bedeutet dies? Mit diesem Umfahrungsprojekt wird den jüngeren Generationen die Zukunft verbaut!

Die Strasse wird frühestens in 10 Jahren fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Daher müsste sie auch zukünftige Bedürfnisse abdecken können.

Dieses Umfahrungsprojekt kann dies aber nicht.

  • Es werden rund 60’000 Quadratmeter Land verbaut für eine Entlastungswirkung, die sehr begrenzt ist. Dies entspricht einem verschwenderischen Umgang mit wertvollen Ressourcen und erfüllt damit nicht die Bedürfnisse der Zukunft.
  • Dieser Lösungsansatz wird seit bald 50 Jahren diskutiert. Die Mobilität verändert sich aber rasant und das wird so weitergehen. Neue Technologien und Möglichkeiten bestimmen die Mobilität der Zukunft. Der Bau einer Strasse in diesem Ausmass, die zudem noch mehr Verkehr generiert, ist nicht mehr zielführend.

Die Umfahrung Uznach ist deshalb keine nachhaltige Lösung. Sie wurde nicht geplant unter Berücksichtigung von zukünftigen Herausforderungen und Bedürfnissen.

Ich bin überzeugt, dass es innovativere und nachhaltigere Optionen gibt, welche die Verkehrssituation entlasten können und deutlich verantwortungsbewusster und schonender mit den Ressourcen umgehen.

Deshalb bin ich für einen Schritt zurück im Prozess und eine ganzheitliche Betrachtung des Verkehrs, welche die zukünftige Entwicklung mitberücksichtigt. Es muss ein Fokus gesetzt werden auf bestehende Strassen und flexiblere und schneller umsetzbare Ansätze, die keine Hypothek für die nächste Generation bedeuten.

Es braucht mehr Bewusstsein, nicht nur für heute, sondern für zukünftige Generationen zu planen!

Statement von Moira Ritler an der Bürgerversammlung in Uznach vom 29. April 2024.

Letzte Bürgerversammlung vor der Urnenabstimmung

2011 wurde ein politischer Vor-Entscheid getroffen: Uznach soll grossräumig umfahren werden. Viele Leute haben in den letzten 10 Jahren immer wieder Anlauf genommen, um mit Gemeinde oder Kanton über alternative Lösungsansätze zu diskutieren.

Sie alle sind überzeugt, dass es für den Verkehr in Uznach bessere Lösungen braucht. Leider war die Türe für ernsthafte Diskussionen schon das ganze Jahrzehnt geschlossen. Und dies, obwohl die fachliche Beurteilung beim Start des Projekts nur knapp genügend war.

«Diese Umfahrung ist nicht das gelbe vom Ei», wurde z.B. ein ehemaliger Gemeindepräsident im Linthgebiet in der Zeitung zitiert. Oder ein kantonaler Fachplaner gab dem Projekt zu Beginn sehr wenig Chancen, weil es aus seiner Sicht klar wichtigere und nützlichere Strassenbauprojekte im Kanton gab. Ein Entscheidungsträger aus Uznach wollte einmal damit überzeugen, dass es doch toll sein würde, weil das Städtchen Uznach mit der Umfahrung dann geschlossen sei für den Verkehr. Heute wissen alle, dass dies schon lange nicht mehr so ist.

Mit einer schlechten Ausgangslage lässt sich leider auch in 10 Jahren Planung kein gutes Projekt erreichen.

Mit dieser Umfahrung will man uns Uznerinnen und Uznern ein Projekt verkaufen, das vor allem den umliegenden Gemeinden etwas bringt. Also vor allem den Autofahrerinnen und Autofahrern, die so schnell wie möglich durch Uznach resp. an Uznach vorbeifahren wollen.

Für uns Uznerinnen und Uzner bringt die Umfahrung aber viele Nachteile. Zum Beispiel kostet sie uns eine Menge:

  • wir zahlen einen Beitrag an das Umfahrungsprojekt;
  • wir zahlen die nötigen flankierenden Massnahmen in Uznach, damit überhaupt ein paar Autos weniger durch das Städtli fahren werden;
  • wir geben schon seit Jahren viel Geld für Planungen aus;
  • wir erhalten mit der Ricken-, der Gaster- und der Zürcherstrasse ein paar neue Gemeindestrassen. In Zukunft sind wir dann als Gemeinde für die Kosten von Strassenunterhalt (Reinigung, Schneeräumung), Reparaturen und Erneuerungen zuständig.

Wir reden bei all diesen Kosten von insgesamt mehreren Millionen Franken oder geschätzt rund zehn Steuerprozenten, welche das Projekt für uns Uznerinnen und Uzner kosten wird.

Es gibt aber noch weitere Nachteile für Uznach: Es bleibt viel Verkehr und Stau im Zentrum, es wird viel Kulturland zubetoniert und unsere Naherholungszonen werden abgewertet. Eins ist also klar: Die anderen profitieren und wir Uznerinnen und Uzner zahlen dafür auf allen Ebenen und für immer!

Ich hoffe, dass der Gemeinderat in Zusammenhang mit dem Projekt der Umfahrung Uznach nicht nur Schönfärberei betreiben wird wie z.B. im Sinne von «das Städtli wird dann zu einer riesigen Garten-Beiz» oder Panik macht wie zum Beispiel mit «das ist nun die letzte Möglichkeit, irgendetwas in Uznach zu verbessern.»

Ich erwarte vom Gemeinderat sachliche Information und dass er auch die vielen Nachteile benennt und aufzeigt. Nur so ist eine gute Meinungsbildung möglich und alle Uznerinnen und Uzner können am Schluss einen überzeugten Entscheid fällen.

Unterschrieben Sie nach den Sommerferien für das Referendum und sorgen Sie so dafür, dass wir Uznerinnen und Uzner als Meist-Betroffene im November dieses Jahres, das erste Mal seit über 10 Jahren, wirklich unsere Meinung zu diesem Projekt sagen dürfen.

Statement von Roger Zahner anlässlich der Bürgerversammlung in Uznach vom 29. April 2024.

Wenn Gemeindepräsidenten die Argumente ausgehen…

An der Informationsveranstaltung zur Umfahrung Uznach vom 29. März 2023 stellten Region ZürichseeLinth und Kanton ihre Überlegungen zum Abschnitt Rotfarb-Grynaustrasse vor. Aktuell präsidiert der Schmerkner Gemeindepräsident Félix Brunschwiler den regionalen Verein der Gemeindepräsidenten und spricht damit für die Region. An dieser Veranstaltung sowie in seinem Gemeindehaus-Splitter im nachfolgenden Schmerkner Gemeindeblatt vergriff dieser sich dabei absolut im Ton und griff die Landwirtschaft frontal an. Er stellte ernsthaft die Behauptung auf, dass die Versiegelung des Bodens mit einer Strasse nicht weniger ökologisch sei als die landwirtschaftliche Nutzung. Er ruft zudem die Landwirtschaft dazu auf, den dogmatischen Widerstand gegen Bauten ausserhalb der Bauzone aufzugeben. Dies und weitere Aussagen hinterlassen manche Bürgerinnen und Bürger ratlos. Es scheint, dass Félix Brunschwiler überzeugende Argumente für die Umfahrung Uznach fehlen. So weiss er sich nicht anders zu helfen, als «mit der Keule» um sich zu schlagen. Diese Stimmungsmache gegen die Landwirtschaft verfehlt aber ihr Ziel! Es ist offensichtlich: Das Umfahrungsprojekt ist eine überdimensionierter Lösungsansatz, der viel zu viel Landschaft und Kulturland versiegelt und die eigentlichen Problem keinesfalls löst.
Brunschwilers Gedanken und die Reaktion der Bauernorganisationen lassen sich unter «Presse» in der Medienbeobachtung vom 27.4.2023 nachlesen.

Lieber ein Ende mit Schrecken…

Seit mehr als 10 Jahren und mit vielen Millionen an Planungsgeldern arbeiten Kanton und Region Zürichsee Linth bereits an der Umfahrung Uznach. Und jetzt stellt der Kanton erst fest, dass sich die Linienführung entlang des Kaltbrunner Riets rechtlich nicht realisieren lässt. Ich staune! Am Schutzstatus des Kaltbrunner Riets hat sich in der ganzen Zeit nichts geändert, so dass schon 2013 hätte bekannt sein müssen, dass das Projekt so nicht möglich ist. Und trotzdem geht die unnütze Planerei weiter. Näher an der Siedlung soll nun ein neuer Korridor für die Umfahrung gefunden werden. Neue Hindernisse warten! Und der Kanton vergisst ob der ganzen Detailplanung, dass es nicht nur um die Optimierung dieses Strassenabschnitts geht. Er sollte endlich seinen Tunnelblick ablegen, das Projekt als Ganzes stoppen und so die Chance nutzen, bessere Lösungen für die Verkehrsprobleme ins Auge zu fassen. Dies ganz im Sinne von «Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.» Alternativen gibt es genug, wie z.B. eine Bahnunterführung, die zentrale Verkehrsführung über einen Grosskreisel mit Einbahnverkehr oder eine Kurzumfahrung.

Das «Aus» des Projekts kommt näher!

Das abschliessende Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) ist sehr deutlich: Das geplante Umfahrungsprojekt in Uznach beeinträchtigt das Kaltbrunner Riet schwerwiegend. Damit lässt sich eine Umfahrung entlang des Kaltbrunner Riets nicht realisieren! Dies bestätigt die Position der IGMRU, die sich schon seit 10 Jahren gegen dieses Projekt wehrt und unter anderem seinen massiven Eingriff in die Landschaft als nicht haltbar bewertet. Nun ist es höchste Zeit, dass der Kanton das gesamte Projekt stoppt und die Türe für nachhaltigere, schneller realisierbare, kostengünstigere und sinnvollere Lösungen weit öffnet. Leider wollen der Kanton und die Region ZürichseeLinth auch die nächsten Monate noch an diesem unsinnigen Projekt weiterplanen. Ein Umdenken bei den Projektverantwortlichen wäre nun zwingend nötig!

Die Umfahrung Uznach ist nicht die letzte Chance für Verbesserungen in Uznach!

Diese Aussage stammt aus dem Fazit der Maturaarbeit von Moira Ritler an der Kanti Wattwil. Unter dem Titel «Anticipating Tomorrow to Act Today» (dt. «Das Morgen antizipieren, um heute zu handeln») hat sie sich mit Alternativen zur aktuell projektierten Umfahrung Uznach auseinandergesetzt. Aus ihrer Sicht ist es unerlässlich, einen Blick in die Zukunft zu werfen und die zu erwartenden Veränderungen (z.B. Demographie, Wirtschaft, ökologisches Bewusstsein oder Einkaufsverhalten) in die Lösungsfindung von aktuellen Problemen einzubeziehen. Nur so ist ein möglichst nachhaltiges Handeln gegeben. In ihrer Betrachtung hat sie vier Alternativen zur Umfahrung Uznach beurteilt: Anzeigetafeln für Reisezeiten durch Uznach oder über alternative Routen; eine Verbindungsstrasse zwischen den Strassen Uznach-Benken und Benken-Kaltbrunn; eine Bahnunterführung oder ein Grosskreisel im Zentrum von Uznach.

In der Beurteilung von Moira Ritler schneiden die Information zur Reisezeit, die Bahnunterführung und der Grosskreisel gut ab. Diese drei Varianten würden sich auch beliebig miteinander kombinieren lassen, was den langfristigen Effekt noch steigern könnte. Sie wollte mit ihrer Arbeit einen anderen Einblick ermöglichen und die Diskussion zur Umfahrung Uznach anregen. Ihr Fazit: Es gibt Alternativen und sie lassen sich zumeist viel schneller realisieren als das geplante Umfahrungsprojekt.

Genutzt hat Moria Ritler in ihrer Maturaarbeit die Szenario-Technik, die heute in vielen Bereichen der Unternehmensführung zum Einsatz kommt. Dabei werden aufgrund verschiedener Einflussfaktoren für die zu erwartende Zukunft in einem Bereich (z.B. Mobilität) Szenarien entwickelt, welche dann zur Bewertung von Lösungsansätzen für bestehende Probleme dienen können.

Die Arbeit ist in Englisch abgefasst.

Umfahrungsprojekt nicht zur Realisierung empfohlen

Im Jahr 2021 aktualisierte die EBP Schweiz AG im Auftrag des Tiefbauamts des Kantons St.Gallen die Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) für die Umfahrung Uznach. Volkswirtschaftlich gesehen ist das Umfahrungsprojekt nicht sinnvoll und damit nicht zur Realisierung empfohlen. Das sind die im Fazit gewählten Worte. Die Investitions- und Betriebskosten für die Umfahrung wären um einiges höher als der zu erwartende Nutzen der Umfahrung. Dabei wurden die massiven Beeinträchtigungen von Lebensräumen, Schutzgebieten, Grundwasser und Landschaftsbild noch nicht mal berücksichtigt, weil diesen keine «Geldwerte» gegenüber gestellt werden können. Einem solchen Projekt muss deshalb unbedingt «der Stecker» gezogen werden!

Mobilität nahm 2020 ab

Aufgrund der Corona-Pandemie nahm 2020 der motorisierte Individualverkehr im Kanton St.Gallen ab. Dies gilt auch für den Verkehr im Städtli Uznach, der um 2.2% abgenommen hat. Vermehrtes Homeoffice und die Zunahme des Langsam-Verkehrs können tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Verkehrs leisten. Seit 2009 ist insgesamt der Verkehr im Städtli nahezu konstant geblieben. Die Beurteilung der Umfahrung Uznach basiert aber auf der Annahme, dass der Verkehr stetig ansteigt. Die tatsächlichen Zahlen liegen 2020 aber bereits 13% tiefer als die Annahmen!

Ein 40 Jahre altes Projekt ist nicht zukunftsgerichtet!

In mehreren Zeitungsartikeln und Leserbriefen wurde jüngst die Entlastungswirkung einer Umfahrung Uznach sowie deren Tauglichkeit für zukünftige Generationen diskutiert. Beim Anteil am Durchgangsverkehr durch Uznach gehen die Meinungen von Gegnern und Befürwortern der Umfahrung auseinander. 2017 wurden Verkehrszählungen durchgeführt. Die Interpretation der Zahlen ist aber mit Fehlern behaftet. Erstens erfolgten die Zählungen lediglich in der Abendspitzenstunde zwischen 17 und 18 Uhr, in welcher per se der höchste Anteil an Durchgangsverkehr (Arbeitspendler/innen) zu erwarten ist. Zweitens erreichten auch zu dieser Zeit alle Ein- und Ausfallstrassen zusammen weniger als 50% an Durchgangsverkehr! Und drittens spielt sich ein wesentlicher Anteil an Verkehr innerhalb der Grenzen von Uznach ab, welcher bei der Zählung nicht berücksichtigt wurde. Über den gesamten Tag hinweg wäre deshalb der Entlastungseffekt durch die Umfahrung auf den Strassen von Uznach realistisch betrachtet eher bei nur 30-40%.

Das Projekt ist zudem nicht in den letzten 10 Jahren (was auch schon ein langer Zeitraum ist…) entstanden, sondern ist noch viel älter! Bald schon zwei Generationen zurück wurde genau dieselbe Linienführung als Süd-Umfahrung in der Zeitungsausgabe des St.Galler Volksblatts vom 30. April 1982 (!) diskutiert. 40 Jahre später sind wir also nicht schlauer geworden und glauben immer noch, dass diese Umfahrung ein Projekt ist, das auch unsere Enkel noch sinnvoll finden werden? Sind Sie davon überzeugt? Unsere Kinder und Enkel werden mit Geld, Land- und Wasserressourcen, Natur und Umwelt etc. bestimmt sorgsamer umgehen als wir in den letzten 50 Jahren. Wenn es keine Alternativen gäbe, als mit Umfahrungsstrassen noch mehr Land und Naherholungszonen zu zerstören und weiteren Verkehr zu generieren, wäre das tatsächlich eine Bankrotterklärung!

Umfahrung als Gefahr für das Kaltbrunner Riet

Die Umfahrung Uznach ist nicht «das Gelbe vom Ei» und das nicht erst seit heute! Gestern liess der Kanton mittels Medienmitteilung verlauten, dass die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) ein Gutachten zur Umfahrung erstellt hat. Und dieses war gar nicht zur Freude des Kantons: Die geplante Umfahrung Uznach gefährdet die Schutzziele des Kaltbrunner Riets. Vor allem die Lebensräume verschiedenster Vogelarten würden durch die Strasse schwerwiegend beeinträchtigt. Die IGMRU ist über diese Aussagen nicht überrascht und weist bereits seit Jahren auf die negativen Aspekte der Umfahrung Uznach hin. Jetzt ist es höchste Zeit, das Projekt fallen zu lassen und auf nachhaltigere und nutzenbringendere Alternativen zu setzen. Lesen Sie weiter in der Medienmitteilung vom 8. Januar 2021.

Umfahrung wird fast 4-mal teurer

Wie der Kanton kürzlich mitteilte, ist das Vorprojekt zur Umfahrung von Uznach nun fertiggestellt. Ging die Zweckmässigkeitsbeurteilung 2012 noch von Kosten von 95 Millionen für das Projekt aus, so war im Februar 2020 von 170 Millionen die Rede. Nun beim Abschluss wurde diese Zahl praktisch nochmals verdoppelt: die Umfahrung wird auf rund 350 Millionen Franken kalkuliert! Ursprünglich war von einer Umfahrung die Rede, welche auch mit Sperrung des Städtlis nur einen mässigen Gesamtnutzen und ein negatives Kosten-Nutzen-Verhältnis aufwies. Nun ist die Sperrung des Städtlis einerseits kein Bestandteil mehr des Projekts (führt zu weniger Verkehrsverlagerung) und die Kosten sind fast 4-mal höher als ursprünglich angenommen. Damit verschlechtert sich wohl auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis massiv.
Weitere Informationen zum Vorprojekt sind auf a15-gaster zu finden.

Der Umfahrungsstrasse ein grünes Mäntelchen umhängen?

Über den Artikel vom 21. Februar 2020 lanciert der Gewerbeverein seine «grüne Idee für die Umfahrung von Uznach». Entlang der Strasse soll eine Solaranlage montiert werden. Auf den ersten Blick tönt dies schön und soll wohl unser schlechtes Gewissen beruhigen, weil wir gleichzeitig eine sechs Kilometer lange Strasse in die Natur hinein betonieren. Der Gewerbeverein will gemäss Artikel nicht nur davon reden nachhaltiger zu werden, sondern mit Blick auf kommende Generationen tatsächlich handeln.

Doch hier wird auf das falsche fokussiert. Der Fokus muss nicht auf der Solaranlage sondern auf der Umfahrungsstrasse selbst liegen. Die Umfahrung ist keinesfalls ein nachhaltiges Projekt. Ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis ist mangelhaft und wird auch durch Photovoltaik-Panels nicht besser. Auch wenn der Wolf in einen Schafspelz gesteckt wird, so ist und bleibt er ein Wolf!

Vielmehr sollte mit Blick in die Zukunft ernsthaft geprüft werden, ob es die Umfahrungsstrasse überhaupt braucht. Das würde bedeuten, Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen.

Was wäre im Übrigen, wenn die 100 Millionen statt für die Umfahrungsstrasse komplett für die Produktion von Solarstrom eingesetzt würden? Das wäre nachhaltig und Uznach, Kaltbrunn und Schmerikon könnten damit alle komplett versorgt werden! Zudem gibt es genügend Dächer und Fassaden von Gewerbe- und privaten Liegenschaften, die problemlos mit Photovoltaik bestückt werden könnten. Wenn wir tatsächlich wollen, können wir also bei der Stromproduktion schon jetzt nachhaltiger handeln. Dafür brauchen wir keine Umfahrungsstrasse!

Umfahrung bringt Mehrbelastung!

An ihrer letzten Mitgliederversammlung bekräftigte die IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) ihre kritische Position zum überrissenen Umfahrungsprojekt von Uznach. Mit der Umfahrung wird viel Land zubetoniert, mehr Verkehr generiert und für das Städtli wird der Bevölkerung ein Idealzustand vorgegaukelt. Die Bevölkerung von Uznach soll zwingend über dieses Generationenprojekt abstimmen können. Zudem braucht es ein «Nein» zum Projekt, damit überhaupt Alternativen diskutiert werden können. Weitere Informationen: Medienmitteilung vom 17. November 2019

Umfahrung ist ungenügend

Am 17.9.2019 hat das Tiefbauamt informiert über den Stand der Projektierung der Umfahrung A53-Gaster. In der zweiten Hälfte 2020 soll das Genehmigungsprojekt den betroffenen Gemeinden vorgelegt werden und es werde die Bestvariante aus der Zweckmässigkeitsbeurteilung projektiert. Die damals (2011) auserkorene Variante 19SR war aber eine knapp genügende Variante, weil sie nur einen minimen Gesamtnutzen aufwies. Bestandteil davon war die komplette Sperrung des Städtli’s von Osten. Von dieser Sperrung ist aber im jetzigen Projekt keine Rede mehr. Dies macht die knapp genügende, mangels ausreichender Verkehrsverlagerung, sogar zur ungenügenden Lösung! Also: auch die Ausarbeitung zum baureifen Projekt machen aus der Umfahrung keine brauchbare Lösung.

Sinn von teuren Strassenbauten kritisch reflektieren

Die Südostschweiz überlegte sich im Artikel «Superstar Roger Federer könnte sich bloss einen halben Stadttunnel leisten» nicht ganz ernst gemeinte Alternativen, wie eine Milliarde anstelle für den Bau des Stadttunnels in Rapperswil-Jona sonst noch ausgegeben werden könnte. Da kamen durchaus ein paar Ideen für andere Projekte zusammen. Im zugehörigen Kommentar «Es geht auch ohne Tunnel» stellt sich Daniel Graf berechtigt die Frage, ob der Tunnel denn überhaupt nötig sei. Tatsächlich ist diese Frage bei Grossprojekten sehr wichtig. Die Antwort darauf hängt von Annahmen zukünftiger Entwicklungen aber genauso gut von unserem persönlichen Mobilitätsverhalten ab. Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen für möglichst uneingeschränkte Mobilität im motorisierten Individualverkehr? Neben den Investitionskosten sind viele weitere Aspekte wie der Nutzen (positiv oder negativ) für andere Verkehrsteilnehmende, der Landbedarf, Belastungen durch Lärm und Schadstoffe etc. zu berücksichtigen.

Ist die Verkehrsplanung der Region zu stark auf den Individualverkehr fokussiert?

Kürzlich hat der Bundesrat die Prüfberichte zu den Agglomerationsprogrammen veröffentlicht. Auch die Agglo Obersee soll, wie die Linth-Zeitung berichtete, ab 2019 29.5 Millionen Bundesmittel für diverse Projekte erhalten. Kritisiert hat das Amt für Raumentwicklung, dass das Agglomerationsprogramm der Agglo Obersee zu wenig auf eine Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zum öffentlichen und zum Fuss- und Radverkehr hinwirke. Die Umweltbelastungen in den Zentren würden damit nicht sinken.
Nur eine starke Förderung anderer Verkehrsmittel könnte wohl eine Verkehrs-Verlagerung bewirken. Dazu reicht es aber kaum, dass überregionale touristische Velorouten komplettiert werden, wie an der Info-Veranstaltung der Region Zürichsee-Linth zu hören war. In den einzelnen Dörfern und Zentren braucht es umfassende Verkehrskonzepte (Linienführungen, Bevorzugung, Abstellplätze, Barrierefreiheit auch für Anhänger usw.) für den Fuss- und Radverkehr.